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Leonberger Kreiszeitung am 19.05.2009
Notfunk soll verbessert werden
Leonberg. Ragt bald ein weiterer Funkturm über den Eltinger Höhen? Land und Stadt wollen an der alten Mülldeponie einen 60 Meter hohen Mast bauen. Heute Abend entscheidet der Gemeinderat.
Von Thomas K. Slotwinski
Wer von der Kernstadt oder von Warmbronn aus in Richtung Feinau blickt, der sieht einen spitzen Strich aus dem Wald herausragen - ein 67 Meter hoher Funkmast der Telekom. Der könnte bald eine Art kleinen Bruder bekommen. Das Innenministerium hat die einstige Mülldeponie Rübenloch als idealen Standort für einen Masten auserkoren, der den Funkkontakt der Rettungs- und Sicherheitskräfte deutlich verbessern soll.
Auf den Eltinger Kopf sind die Behörden gestoßen, nachdem mehrere Alternativen geprüft wurden, erklärte Werner Möller vom Innenministerium jetzt im städtischen Planungsausschuss. So seien der Engelberg, Höfingen und der Feuerwachen-Turm im Gespräch gewesen. Aus "funktechnischen Gründen" seien diese Standorte ausgeschieden.
Den benachbarten Funkmast der Telekom habe sein Haus ebenfalls im Auge gehabt, berichtete Ministeriumsmann Möller. Allerdings hätte man ihn für knapp 60 000 Euro erneuern müssen. Zudem wäre im Lauf von 15 Jahren eine Miete von annähernd 900 000 Euro zusammen gekommen. Der Neubau kostet lediglich 200 000 Euro.
So richtig begeistert waren die Stadträte nicht von diesen im Wortsinne neuen Aussichten. "Bekommen wir was dafür?", fragte Wolfgang Schaal von den Freien Wählern. "An einer Verbesserung der Sicherheit möchten wir nichts verdienen", machte die Erste Bürgermeisterin Inge Horn keine Hoffnung auf zusätzliche Landesgelder.
Dass ein neuer Mast benötigt werde, obwohl in nur einem Kilometer Entfernung ein anderer steht, wollte Bernd Murschel nicht einleuchten. Der Grünen-Landtagsabgeordnete plädierte dafür, die Funkeinrichtungen der Telekom zu nutzen. Außerdem zeigte er sich verwundert, dass die Mietkosten so hoch wären: "Vor ein paar Tagen war es noch ein Viertel davon." Ins gleiche Horn stieß Hansjörk Schneck (Neue Liste). Wolfgang Fürst und Wolfgang Schönleber von der SPD hingegen hielten die kritischen Nachfragen für überflüssig: "Sicherheit geht vor."
Heute um 19 Uhr entscheidet der Gemeinderat, ob er einen neuen Mast akzeptiert. |